LinkedIn für Führungskräfte: Pflicht oder Kür?

LinkedIn ist längst nicht mehr nur ein Jobportal, sondern ein vollwertiges soziales Netzwerk (“Business-Facebook”).

Gerade für Führungskräfte in der öffentlichen Verwaltung bietet es große Chancen: Sichtbarkeit, Netzwerkaufbau und die Möglichkeit, direkt mit Bürger:innen, Mitarbeitenden und etwa Projektpartner:innen zu kommunizieren.

In diesem Beitrag findet ihr sechs Gründe, warum es sich für Führungskräfte in der öffentlichen Verwaltung lohnt, auf LinkedIn ein aktives persönliches Profil zu pflegen.

So profitieren behördliche Führungskräfte von LinkedIn

Reichweite sichern!

📈 Beiträge von persönlichen Profilen erzielen auf LinkedIn ein Vielfaches an Reichweite im Vergleich zu Inhalten, die über so genannte Unternehmensseiten veröffentlicht werden (siehe Grafik).

Im Newsfeed werden vor allem Posts von persönlichen Profilen sowie bezahlte Werbung angezeigt. Posts von Behörden-Seiten gehen unter.

Wer als Führungskraft Beiträge auf seinem persönlichen LinkedIn-Profil teilt, erreicht also deutlich mehr Menschen als die Behörde selbst mit einer offiziellen Seite – und kann wichtige Botschaften der Verwaltung viel wirksamer platzieren!

Amtstitel wirkt

🎖️ Funktion und Position allein sorgen schon für zusätzliche Aufmerksamkeit. Ein Bürgermeister, eine Personalchefin oder ein Amtsleiter werden automatisch stärker wahrgenommen, weil die Öffentlichkeit in ihnen eine Stimme mit Gewicht sieht.

Diese natürliche Autorität lässt sich sinnvoll nutzen, um Verwaltungsarbeit sichtbar zu machen.

Mitreden statt nur erwähnt werden!

🗣️ Ob man es möchte oder nicht: Führungskräfte oder Beschlüsse/Projekte aus ihren Bereichen tauchen in sozialen Medien ohnehin auf – sei es durch Presseberichte, Diskussionen oder Erwähnungen. Wer ein persönliches LinkedIn-Profil pflegt, kann diese Wahrnehmung jederzeit aktiv mitgestalten.

LinkedIn liegt inzwischen übrigens auf Platz 2 der sozialen Netzwerke, die Journalist:innen für ihre Recherche und Zitate nutzen.

Deutungshoheit reklamieren

📱 Eine eigene LinkedIn-Präsenz ermöglicht es, wichtige Informationen der Öffentlichkeit direkt mitzuteilen. Das ist nicht nur effizient, sondern schafft auch Transparenz: Bürger:innen erfahren frühzeitig, was die Verwaltung tut, und Missverständnisse oder Gerüchte lassen sich schneller ausräumen.

Natürlich lassen sich via LinkedIn auch noch Netzwerkpartner:innen für Vorhabe und Projekte ins Boot holen!

Vorbild für Mitarbeiter:innen!

🧑‍💻 Führungskräfte prägen die Kultur einer Verwaltung – auch im Digitalen.

Wenn sie selbst auf LinkedIn aktiv sind, senden sie ein starkes Signal an ihre Mitarbeiter:innen: Ihr dürft das auch und wir sehen das gerne! Moderne Kommunikation und Vernetzung gehört selbstverständlich zur Arbeit einer zukunftsfähigen Verwaltung.

Handlungsfähig in der Krise

🚨 Auch in Krisensituationen zeigt sich der Wert von LinkedIn. Ein persönliches Profil erlaubt es Führungskräften, unmittelbar Klarheit zu schaffen, zu informieren, zu erklären und Vertrauen zurückzugewinnen.

LinkedIn ist zwar kein “typisches Bürgernetzwerk”, in dem zu einzelnen Baustellen oder Umleitungen kommuniziert wird. Umfasssendere Krisen (z.B. Verwaltungsdigitalisierung, Klima, einzelne Reputationsfälle) lassen sich aber mit der handverlesenen LinkedIn-Community der Arbeitnehmer, Arbeitgeber, Gründer, Eltern und Medien sehr gut besprechen - zumal der Ton hier freundlicher und sachlicher ist als in manchen anderen sozialen Netzwerken.

Fazit: LinkedIn ist mehr als ein “Nice-to-have”

LinkedIn ist für Führungskräfte in der öffentlichen Verwaltung weit mehr als ein „Nice-to-have“. Es ist ein wirkungsvolles Werkzeug, um Sichtbarkeit zu erhöhen, ein Netzwerk für sich und den Arbeitgeber aufzubauen und die eigene Rolle als moderne Führungspersönlichkeit zu stärken.

LinkedIn ist damit zwar noch keine Dienstpflicht 😉, aber eben auch keine pure Kür mehr. Wer sich als Führungskraft vorstellen kann, hier ein aktives Profil zu pflegen und “Cheffluencer” zu werden, sollte das unbedingt tun!

Hier gibt’s die sechs Pro-Argumente noch mal als PDF-Download.

Mehr zum Thema

👩🏻‍🏫 Zum Thema “Cheffluencer werden! LinkedIn für Führungskräfte - Pflicht oder Kür?” habe ich im Oktober 2025 einen 1-stündigen internen Vortrag für Führungskräfte der Stadt Konstanz (mit Präsentation und Handout) gehalten. Falls auch ihr dieses interne Webinar für eure Behörde buchen möchtet, meldet euch einfach bei mir.

Weiterführende Blogposts:

Best Practice

👏🏻 Unter anderem folgende Führungskräfte aus der Verwaltung auf LinkedIn finde ich gut - Nachahmung empfohlen!

Weiter
Weiter

Amtfluencer wirken! Wo bleiben die Politfluencer?