LinkedIn für Führungskräfte: Pflicht oder Kür?
Eure Behördenspitze oder direkte Führungskraft ist noch nicht bei LinkedIn? Dann wird es aber Zeit!
Denn: Als Amt seid ihr auf LinkedIn dann am sichtbarsten, wenn ihr
eine LinkedIn-Unternehmensseite habt,
eure Mitarbeitenden persönliche Profile pflegen (bestenfalls im Rahmen eines Amtfluencer-Programms)
UND auch die Behördenleitung und/oder ausgewählte Führungskräfte unter ihrem Namen bei LinkedIn aktiv ist/sind.
Warum eure Führungskräfte so wichtig sind? Das erkläre ich euch in diesem Blogpost!
Am stärksten profitiert ihr bei LinkedIn, wenn drei Dinge zusammenkommen: Ihr pflegt eine Unternehmensseite, eure Mitarbeiter:innen sind als Corporate Influencer (Amtfluencer) einsetzen und auch eine oder mehrere eurer Führungskräfte sind persönlich aktiv.
Vorab:
LinkedIn ist längst nicht mehr nur ein Jobportal, sondern ein vollwertiges soziales Netzwerk (“Business-Facebook”).
Für Führungskräfte in der öffentlichen Verwaltung bietet es große Chancen: Sichtbarkeit, Netzwerkausbau und die Möglichkeit, direkt mit Projektpartner:innen, den eigenen Mitarbeiter:innen und Leadern aus allen Branchen zu kommunizieren.
Doch was ist, wenn eure Führungskräfte LinkedIn bisher gar nicht auf dem Schirm haben - und denken, dass es total unwichtig ist? Was, wenn eure Chefin oder euer Chef einfach nicht will?
Natürlich gilt: Freiwilligkeit first! Wer als Führungskraft keine Freude an LinkedIn hat, kann natürlich nicht gezwungen werden.
Hier gebe ich euch jedoch einige Punkte an die Hand, die ihr an eure Vorgesetzten weitergeben könnt. Oder die euch - wenn ihr selbst Chef oder Chefin seid - bestimmt überzeugen werden!
Reichweite: Eine Behörden-Seite reicht nicht!
Was nicht jede:r weiß: Beiträge, die auf so genannten Unternehmensseiten veröffentlicht werden, erzielen auf LinkedIn in der Regel kaum Reichweite (siehe Grafik). Viel besser funktionieren Posts, die von persönlichen LinkedIn-Profilen - zum Beispiel von einer Führungskraft oder einem/einer Mitarbeiter:in - abgesendet werden.
Diese Grafik zeigt, was im LinkedIn-Newsfeed angezeigt wird: Vor allem Posts von persönlichen Profilen und Werbung. Unbezahlte Posts von Unternehmens- und Behörden-Seiten gehen im Feed praktisch unter.
Wer als Führungskraft Beiträge auf seinem persönlichen LinkedIn-Profil teilt, erreicht also deutlich mehr Menschen als die Behörde selbst mit einer offiziellen Seite – und kann wichtige Botschaften der Verwaltung viel wirksamer platzieren!
Der Titel wirkt!
Die Funktion und Position einer behördlichen Führungskraft sorgen für zusätzliche Aufmerksamkeit. Ein Bürgermeister, eine Personalchefin oder ein Amtsleiter werden auf LinkedIn automatisch stärker wahrgenommen - weil die Community in ihnen eine Stimme mit Gewicht sieht.
Diese natürliche Autorität lässt sich hervorragend nutzen, um die Arbeit eurer Verwaltung und eure Haltung zu bestimmten Themen sichtbar zu machen!
Mitreden statt nur erwähnt werden
Ob man es möchte oder nicht: Behördenleitungen und Führungskräfte tauchen früher oder später ohnehin auf LinkedIn auf – weil andere über sie sprechen oder sie in ihren Beiträgen erwähnen.
Wer ein persönliches LinkedIn-Profil pflegt, kann diese Wahrnehmung jederzeit aktiv mitgestalten.
Medien erreichen geht heute über LinkedIn
LinkedIn liegt inzwischen auf Platz 2 der sozialen Netzwerke, die Journalistinnen und Journalisten zur Recherche nutzen. X ist auf die hinteren Plätze abgerutscht. Die genauen Zahlen findet ihr hier.
Merke: Führungskräfte, die auf LinkedIn mit griffigen Statements auffallen, werden von der Presse gesehen, angeschrieben oder direkt zitiert.
LinkedIn ist nicht nur Social Media, sondern ein echtes Netzwerk!
Über LinkedIn lassen sich frühzeitig Netzwerkpartner:innen für Vorhaben und Projekte ins Boot holen.
Wer sich als behördliche Führungskraft auf dem sozialen Netzwerk aktiv mit anderen verlinkt und sein LinkedIn-Netzwerk pflegt wie sein Outlook, kann bei Bedarf mit vielen offenen Ohren und Unterstützung im echten Leben rechnen.
Vorbild für Mitarbeiter:innen
Wenn behördliche Führungskräfte selbst auf LinkedIn aktiv sind, senden sie ein starkes Signal an ihre Mitarbeiter:innen: Ihr dürft das auch und wir sehen das gerne!
Anders ausgedrückt: Führungskräfte prägen die digitale Kultur ihrer Behörde - im guten oder im schlechten.
Handlungsfähig in der Krise
Auch in Krisensituationen zeigt sich der Wert von LinkedIn. Ein persönliches Profil erlaubt es Führungskräften, unmittelbar Klarheit zu schaffen, zu informieren, zu erklären und Vertrauen zurückzugewinnen.
Achtung: LinkedIn ist zwar kein “typisches Bürgernetzwerk”, in dem zu einzelnen Baustellen oder Umleitungen kommuniziert wird.
Umfassendere Krisen (z.B. Verwaltungsdigitalisierung, Reputationsschäden) lassen sich aber mit der handverlesenen LinkedIn-Community der Arbeitnehmer, Arbeitgeber, Gründer, Eltern und Medien sehr gut besprechen - zumal der Ton hier freundlicher und sachlicher ist als in manchen anderen sozialen Netzwerken.
Fazit: LinkedIn ist mehr als ein “Nice-to-have”!
LinkedIn ist für Führungskräfte in der öffentlichen Verwaltung weit mehr als ein „Nice-to-have“. Es ist ein wirkungsvolles Werkzeug, um Sichtbarkeit zu erhöhen, ein Netzwerk für sich und den Arbeitgeber aufzubauen und die eigene Rolle als moderne Führungspersönlichkeit zu stärken.
LinkedIn ist zwar keine Dienstpflicht 😉, aber eben auch keine pure Kür. Wer sich als Führungskraft vorstellen kann, hier ein aktives Profil zu pflegen und “Cheffluencer” zu werden, sollte das unbedingt tun!
👏🏻 Best Practice
Unter anderem folgende Führungskräfte aus der Verwaltung auf LinkedIn finde ich gut - Nachahmung empfohlen!
💛 Weitere Überzeugungsarbeit gefällig?
Gerne erläutere ich euch in einem persönlichen virtuellen Beratungsgespräch die Vorteile von LinkedIn für Führungskräfte. Meldet euch bei Interesse einfach.

