Social Media als Ein-Personen-Team: So geht’s trotzdem!

Viele kleine Kommunen oder öffentliche Einrichtungen kennen das: Eine Mitarbeiterin oder ein Mitarbeiter soll „nebenbei“ die Social-Media-Kanäle betreuen – zusätzlich zu Vorzimmerarbeit, Sitzungsprotokollen und Bürgertelefon.

Das klingt unmöglich. Und ehrlich gesagt: Ganz ohne Zeit und Ressourcen geht’s auch nicht. Social Media kostet (und verdient) Zeit.

Aber jammern nützt ja nichts!

💡 Bis zusätzliche Stellen geschaffen werden, kannst du mit den folgenden Tipps das Beste aus der Situation herausholen.

Lieber ein starker Auftritt als drei halbe

Wenn du Social Media alleine stemmst, ist Fokus dein bester Freund. Entscheide dich bei dauerhafter Zeitnot für eine Hauptplattform, auf der du regelmäßig aktiv bist – dort, wo deine Zielgruppe sich wirklich aufhält. Das kann Facebook für Bürgerkommunikation, Instagram für Azubi-Marketing oder LinkedIn für Verwaltungsmodernisierung sein.

Auf den anderen Kanälen reicht oft ein einfaches Profil mit Kontaktmöglichkeit. So wird euer Amt gefunden, ohne dass du überall aktiv posten musst. Denk dran: TikTok und YouTube werden als Suchmaschinen genutzt.

Poste seltener – aber regelmäßig und gut

Ja, häufiges Posten bringt Reichweite. Aber wenn du wenig Zeit hast, ist Konstanz wichtiger als Frequenz – und Qualität wichtiger als Quantität.

Lieber ein- bis zweimal pro Woche regelmäßig posten, als viele halbherzige Beiträge oder gar zwei Wochen gar nichts. Ein gut gemachter Post, der wirklich Mehrwert bietet, bringt dir langfristig mehr Sichtbarkeit und Vertrauen als drei oberflächliche.

Dank der heutigen Algorithmen haben Beiträge ohnehin eine längere „Lebensdauer“. Selbst ältere Posts können noch Reichweite bekommen – zum Beispiel auf LinkedIn oder im Instagram-Explore-Feed.

Dialog statt Dauer-Output

Du musst nicht jeden Tag neue Inhalte produzieren. Kommentare und Dialoge sind ebenfalls wertvolle Social-Media-Aktivität, und oft sogar effektiver. Beispielsweise bei LinkedIn haben Kommentare eine sehr hohe Reichweite – probier es mal aus!

Wenn du täglich fünf oder zehn Menschen mit Antworten oder Reaktionen weiterhilfst, ist das großartig – und du stärkst ganz nebenbei das Vertrauen in deine Behörde.

Nutze Formate, die schnell gehen

Nicht jeder Beitrag - auch nicht jedes Video - muss aufwändig sein!

Ein kurzer Kamera-Schwenk vom Marktplatz im Schneegestöber, eine Instagram-Story aus dem Rathausflur oder ein schneller Textpost auf LinkedIn – all das geht mit wenig Aufwand

Erfahrung hilft: Wer geübt ist, schafft das oft in zehn Minuten – ganz ohne KI.

Halte immer die Augen offen

Die besten Posts entstehen oft spontan. Ein Beispiel: Das Bundesfinanzministerium postete einst ein Foto eines Fuchses im Garten mit dem Satz „Und abends kommt der Sparfuchs nach Hause“. Zack – viraler Hit. Aufwand: fünf Minuten.

Halte also immer die Augen offen. Authentische Momente sind oft wertvoller (und laufen auch von der Reichweite her besser) als Hochglanzproduktionen.

Spontanität bedeutet aber nicht, dass du alles sofort posten musst: Vielleicht kannst du auf dem Arbeitsweg Schnappschüsse aus deiner Stadt machen, sie sammeln und früher oder später für einen Post verwenden. Vielleicht siehst du sogar im Büro etwas Kurioses, das du filmen und für später aufheben kannst. Und LinkedIn-Selfies gehen auch immer auf Vorrat. Eine gut gefüllte Camera Roll ist der beste Zeitspar-Tipp!

Hab Freude an Social Media

Steve Jobs sagte einmal: „Der einzige Weg, großartige Arbeit zu leisten, ist zu lieben, was man tut.“ Stimmt! Und was hat das mit dir und deiner Behörde zu tun?

Kreire als Social-Media-Verantwortliche:r Formate, die dir wirklich Spaß machen - anstatt gelangweilt etwas zu posten, hinter dem du gar nicht stehst.

Merke: Wer Social Media nur „abarbeitet“, wird nie so gut wie jemand, der es wirklich liebt.

Delegiere, wenn du kannst

Wenn es das Budget hergibt: Hol dir Unterstützung von außen dazu. Ein Dienstleister kann dich beispielsweise beim Erstellen von Videomaterial unterstützen oder am Wochenende euer Community Management übernehmen.

Deine Rolle ist dann die einer echten Social-Media-Managerin bzw. eines Managers: Du steuerst, priorisierst, entscheidest – musst aber nicht alles selbst umsetzen.

Und wenn das Budget fehlt? Dann gelten wieder die oben genannten Tipps!

Fazit: Du machst das großartig! 👏🏻

Wenn du Social Media in der Verwaltung „nebenbei“ machst, verdienst du schon allein dafür Applaus. Lass dich nicht entmutigen – ihr müsst als kleinere Behörde nicht perfekt sein, sondern “nur” sichtbar und nahbar.

Wenn du versuchst, alles zu machen – alle Plattformen, alle Themen, alle Zielgruppen – wirst du scheitern.

Mit Fokus, Kreativität und realistischen Erwartungen wirst du dagegen viel bewirken!

Und vielleicht bewirkst du sogar, dass dein Haus erkennt: Social Media ist so wichtig, dass dafür mehr Ressourcen gebraucht werden.

Melde dich gerne zum Reden

Du machst Social Media (fast) alleine und willst wissen, wie du das besser organisierst? Dann lass uns reden! In einem persönlichen Gespräch bekommst du Tipps, Feedback und – wenn’s passt – Unterstützung durch unser Team.

✉️ Schreib uns einfach eine Mail für einen Termin mit mir (Christiane Germann).

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