Die richtigen Amtfluencer finden: So gelingt die interne Auswahl
Immer mehr Behörden und Verwaltungen erkennen das Potenzial von Corporate Influencern – oder wie ich sie nenne: Amtfluencer.
Sie sind die authentischen Stimmen aus dem Inneren der Verwaltung, die über ihre Arbeit und ihren Arbeitgeber/Dienstherrn sprechen – beispielsweise auf LinkedIn oder Instagram.
Doch wie findet man innerhalb einer Behörde die passenden Persönlichkeiten für diese Rolle?
In diesem Artikel erfahren Sie, welche Verfahren sich bewährt haben!
1. Der richtige Start: Transparenz
Dieser erste Schritt gilt, wenn Sie nicht nur einen oder zwei Amtfluencer, sondern direkt eine ganze Gruppe suchen.
Beginnen Sie mit einem internen Aufruf: Kommunizieren Sie das Vorhaben auf dem Intranet, in Teammeetings oder über interne Newsletter. Laden Sie zu einer Infoveranstaltung ein oder stellen Sie das Corporate-Influencer-Programm mit einem coolen und informativen Video vor.
Tipp: Signalisieren Sie, dass jeder sich angesprochen fühlen darf – nicht nur die „üblichen Verdächtigen“.
2. Selfmade-Amtfluencer einbinden
Noch bevor ein offizielles Corporate-Influencer-Programm startet, gibt es oft bereits Mitarbeitende, die auf LinkedIn, Instagram oder anderen Plattformen für Sie aktiv sind – ganz ohne formellen Auftrag, aber mit viel Leidenschaft.
Sie posten über ihren Arbeitsalltag, zeigen Gesicht für ihre Behörde oder Organisation und sind mitunter schon bestens vernetzt.
Diese Selfmade-Amtfluencer sind echte First Mover – und sollten deshalb auch die Ersten sein, die Sie ins Boot holen!
Warum das wichtig ist:
Diese Kolleginnen und Kollegen haben bereits bewiesen, dass sie bereit sind, sich öffentlich zu engagieren. Sie bringen wertvolle Erfahrung, Reichweite und ein Netzwerk mit!
Sie fühlen sich auch oft schon mit ihrer Rolle als digitale Gesichter des Amtes identifiziert – was es umso wichtiger macht, sie wertschätzend und strategisch in das offizielle Programm einzubinden.
Fragen Sie sie:
Welche Unterstützung braucht ihr von uns, um euren Job als Corporate Influencer noch besser zu machen?
Möchtet ihr Teil des Programms werden – vielleicht sogar als Mentorin für andere?*
Achtung:
Ignorieren Sie diese Pioniere nicht – sie sind nicht nur Ihre besten Verbündeten, sondern auch wichtige Türöffner für eine lebendige, glaubwürdige Social-Media-Kultur in der Verwaltung.
3. Gezielt ansprechen: Talente erkennen und ermutigen
Vielleicht verbirgt sich unter Ihren Kolleg:innen ein kreatives Talent, das bislang unter dem Radar flog!
Nicht jede geeignete Person meldet sich aktiv oder postet einfach los – sei es aus Bescheidenheit oder Unsicherheit.
Sprechen Sie gezielt Mitarbeitende an, denen Sie das Amtfluencer-Dasein zutrauen. Zeigen Sie Ihre Wertschätzung und machen Sie Mut, sich zu beteiligen.
4. Schon im Vorstellungsgespräch auf die Suche gehen
Auch spannend: Fragen Sie bereits in Vorstellungsgesprächen oder während der Ausbildung, ob sich Bewerbende grundsätzlich vorstellen können, das Amt auch auf Social Media zu vertreten.
So schaffen Sie frühzeitig Bewusstsein für diese Rolle.
Amtfluencer Mario Langner von der Polizei Berlin erzählt:
„In der Ausbildung wurden wir gefragt, wer denn Interesse hätte, sich in der Öffentlichkeit als Polizist zu zeigen und bei der Berufsberatung der Polizei mitzuarbeiten. Ich habe als Einziger aufgezeigt.“
5. Bewerbungsprozesse schaffen Verbindlichkeit
Folgende Ideen habe ich aus Unternehmen gehört:
Lassen Sie interessierte Mitarbeitende eine formlose Bewerbung oder ein kurzes Motivationsschreiben einreichen.
So zeigt sich, wer wirklich intrinsisch motiviert ist – ein zentraler Erfolgsfaktor für nachhaltiges Engagement.
Optional: Organisieren Sie einen „Casting Day“, an dem Kandidat*innen erste Content-Ideen vorstellen oder kleine Videostatements aufnehmen.
Warum das mehr ist als nur Auswahl:
Ein solcher Tag kann ein echtes Highlight im Behördenalltag sein – ein kreativer Ausbruch aus der Routine, der Begeisterung weckt, Aufmerksamkeit schafft und positiv in der Organisation nachhallt.
Es zeigt: Kommunikation darf Spaß machen – auch in der Verwaltung!
Gleichzeitig wird die Rolle der (künftigen) Amtfluencer intern sichtbarer.
Fazit: JEDE Behörde hat potenzielle Amtfluencer!
„Wir haben aber niemanden, der vor die Kamera will“ – höre ich häufig von Behörden.
Ich kann Ihnen versichern: Das stimmt nicht!
Gute Corporate Influencer in der Verwaltung fallen selten vom Himmel. Doch es gibt Mittel und Wege, sie in Ihrem Kollegenkreis zu finden und zu motivieren.
Wer offen kommuniziert, gezielt anspricht und bestehende Talente einbindet, schafft die besten Voraussetzungen für ein erfolgreiches Amtfluencer-Programm!
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